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Schleifen, Würfel und Orakel – Maker Projekte der Digitalen Initiativen Dornbirn

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Tamara Hammer von den Digitalen Initiativen Dornbirn (DI) hat Kultur- und Sozialanthropologie studiert. Digitalisierung ist ein großer Bestandteil unserer Lebenswelt geworden, den man verstehen und gestalten sollte, findet sie. Dazu sind die von ihr betreuten MINT4all-Projekte gemacht.

Was für Projekte bieten die Digitalen Initiativen im Rahmen von MINT4all an?
Tamara Hammer: Zunächst einmal die Coding-Workshops 1 und 2. Sie sollen einen Einstieg in „Computational Thinking“ bieten, die Teilnehmerinnen und Teilnehmer lernen zu verstehen, wie der Computer „denkt“. Wie muss ich meine Anweisungen formulieren, damit er sie entziffern kann? Im ersten Workshop werden Mikroplatinen so programmiert, dass sie als Schrittzähler fungieren können. Der zweite Workshop geht mehr in die Tiefe. Die Teilnehmer lernen zum Beispiel, wie Schleifen und Bedingungen angewendet werden. Sie programmieren unter anderem einen Würfel und ein Orakel.
Angesprochen werden die Schülerinnen und Schüler jeder ersten Klasse der Dornbirner Mittelschulen. Sie sind jeweils zwei Vormittage bei uns. Wenn dann auch noch die Lehrer sich fürs Thema begeistern, ist das die Kirsche im Eisbecher.
Dann bieten wir die Making-Workshops an, die Jugendliche ansprechen sollen und offen konzipiert sind. Hier geht es ganz generell darum, Problemstellungen kreativ anzugehen, lösungsorientiertes Handeln zu lernen, zu experimentieren und dabei die Hürden moderner Techniken erfolgreich zu meistern. Wir haben zum Beispiel jungen, vom Arbeitsmarktservice (AMS) vermittelten Frauen am Laser-Cutter Schneiden und Gravieren beigebracht, haben mit ihnen T-Shirts bedruckt und Lampen gebaut. Der Maker-Gedanke ist schließlich für alle da, nicht nur für Programmierer, Coder und Nerds. Vieles trauen junge Leute, junge Frauen sich nicht zu. Aber solange sie es nicht ausprobiert haben, wissen sie ja nicht, ob sie es können.
Außerdem gibt es „Alarm im All“, ein Escape-Game, das wir während der ersten Corona-Phase für Schulen entwickelt haben. Da haben wir überlegt, wie wir die digitale Bildung zu den Schülern bringen könnten. „Alarm im All“ ist aufgebaut wie andere Escape-Games. Die Schüler müssen Aufgaben lösen, um ein Zahlenschloss knacken zu können. Die Geschichte dahinter: Sie sind eine Raumschiffcrew und müssen dringend ein Signal ans Mutterschiff senden, um gerettet zu werden. Um zu dem Signal zu kommen, muss die entsprechende Kiste geknackt werden. Zu dem Spiel gibt es eine App und ein Logbuch, um die Rätselgeschichte zu knacken, muss ein Logarithmus gelöst werden. Das Spiel dauert ungefähr 90 Minuten. Für die Lehrer hat es den Vorteil, dass sie für diese Zeit nichts vorbereiten müssen.

Warum sind die Digitalen Initiativen bei MINT4all dabei?
Wir möchten jungen Menschen das Thema Digitalisierung näherbringen und die Neugier auf die damit verbundene Technik. Dabei ist uns eine niederschwellige Art der Vermittlung wichtig. Es geht uns darum, dass Jugendliche informatisches Denken lernen und lernen, Probleme zu lösen. Sie sollen Berührungsängste abbauen und mehr Zutrauen in ihre eigenen Fähigkeiten aufbauen. Erfolgserlebnisse vermitteln Selbstwirksamkeit. Es gibt unterschiedliche Lerntypen, aber bei uns können alle ihren Lernerfolg haben. „Ich kann das“ ist einfach ein nachhaltig gutes Gefühl.

Was wollt ihr erreichen?
MINT4all schafft eine zusätzliche gute Möglichkeit, viele junge Leute zu erreichen und bei ihnen den Spaß am Digitalen zu wecken. Wir wollen unsere Angebote über Schulen laufen lassen, aber auch als Freizeitmöglichkeit und mit Projektpartnern. Je nach Gruppe können wir die Angebote anpassen.

Wie sprecht ihr die Jugendlichen an?
Nicht zuletzt unsere Erfahrung ist: Je früher man die Kinder anspricht, desto besser. Bestimmte Berührungsängste werden gar nicht erst aufgebaut. Und auch nicht bestimmte Rollenbilder.

Wie sprecht ihr junge Frauen an?
Nach wie vor werden für Mädchen rosa Spielsachen und nichts zum Zusammenbauen hergestellt, was ich extrem schade finde. Umso wichtiger ist, dass man mit Impulsen schon früh ansetzt. Meiner Beobachtung nach sind die Buben im Volksschulalter weniger zögerlich beim Ausprobieren von Technik. Aber es ist auch nicht jeder und jede gleich. Neben der Frauengruppe vom AMS, die wir begleiten, sind wir mit dem Verein „Amazone“ im Gespräch, um ein spezielles Angebot für Mädchen machen zu können. Ein diverses Team ist immer gut, aber generell könnte ich nicht sagen, dass Frauen anders programmieren als Männer.

Was gibt es für ein Feedback/Wie entwickeln Sie Ihre Angebote weiter?
Die Coding-Workshops gibt es jetzt das dritte Jahr. Wir haben sie entsprechend dem Feedback der Lehrer und Direktoren angepasst. Natürlich sind wir vom Feedback abhängig, denn wenn wir etwas toll finden, es aber in der Praxis nicht funktioniert, ist keinem geholfen. Von den Schülern holen wir während der Projekte Feedback ein: Was hat ihnen gefallen, was nicht, und warum? Manche Schüler wollten mehr „Roboterzeit“, andere wollten mehr basteln, einige mehr programmieren. Im Idealfall ist Platz für alles.

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